Kirchenruine St. Ägydius
Als Schutzheiliger unter anderem der Kaufleute und Reisenden steht sein Patrozinium in Zusammenhang mit der alten „Salzstraße“, dem vom Ennstal über das Glattjoch ins Murtal führenden Passweg.
Nach einem Brand wurde die Kirche im Stil der Gotik umgestaltet. In dieser Zeit kam es vermutlich auch zum Bau eines Kirchturms auf der Südseite des Langhauses, dessen Erdgeschoss als Sakristei genutzt wurde. Die obige Abbildung zeigt die Kirche nach dem gotischen Umbau. Anfang des 18. Jh. gab es ein Erdbeben, das womöglich zu großen Schäden an der Kirche geführt hatte. Es erfolgte der nächste Umbau (jetzt im Stil des Barock). Die alte Friedhofsmauer grenzt die Kirchenanlage ab.
Das Donnersbachtal gehörte seit 1230 zur Pfarre Irdning, wo alle Taufen und Begräbnisse stattfanden. Erst Kaiser Josef II. erhörte 1784 die Ansuchen um Gründung einer eigenen Pfarre und erhob die Filialkirche zu einem Pfarrvikariat. Da die alte Kirche den Anforderungen nicht mehr entsprach, stellte Karl Graf von Stainach als Inhaber der Herrschaft Donnersbach im Jahre 1786 den östlichen Trakt seines Schlosses für eine neue Kirche zur Verfügung. Alte Bauteile (Steinplatten) und die Einrichtung (Statuen) kamen in die neue Kirche und wurden dort wiederverwendet. Die alte Kirche wurde nach der Kirchenauflassung dem Verfall preisgegeben. Im letzten Jahrhundert diente sie sogar als Säge und Stadel. Ende der 1990er wurde die Anlage dann mit Mitteln aus öffentlicher Hand vor dem Verfall gerettet, saniert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.